die Seiten von Klaus

Unsere Kirche erzählt

 

Der Krieg war vorbei.
Mit Deutschland  ging es wieder aufwärts.
In Mußbach ging alles wider seinen normalen Weg. Auch die mußbacher Katholiken versuchten ihrer Sonntagspflicht nachzukommen. - versuchten? - ja versuchten, denn die vielen Gläubigen passten nicht alle in die "alte" Kirche.

Viele wissen es. Die schöne alte Kirche wurde durch eine Mauer, die heute noch steht, 1707 geteilt. Die Katholischen Christen bekamen das Chor und die Reformierten das Kirchenschiff. Aber im Laufe der Zeit wurde es eng. - Sehr eng.

Das erkannte auch der damalige Pfarrer Bossle, der nach der Neuerrichtung der Pfarrei einen Bauplatz an der Bleiche, übrigens ganz in der Nähe des heutigen Standortes, aussuchte.

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Und nun, nach dem zweiten Weltkrieg erwarb die Kirchenverwaltung den heutigen Bauplatz und beantragte daraufhin den Bau einer neuen Kirche.
Und jetzt begann der steinige Weg des Kirchenneubaus.

Bezirksregierung und Kreisbauverwaltung hatten Einwände gegen die Lage im Ort. - Verzögerung. - Die Pläne, im Stil der Zeit, gefielen den Nachbarn nicht. "die Kärsch schmeißt en viel zu große Schadde", waren die Gründe.

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Da schlug Pfarrer Blum den Bau einer Rundkirche vor. -
Plan ausarbeiten = Verzögerung. Nun gefiel der Plan der Bezirksregierung und dem bischöflichen Bauamt nicht. - Verzögerung.- Nur durch die Unterstützung des Kultusministers und des Speyrer Bischofs konnte der Bau in Angriff genommen werden.

Bilder vom Rohbau  klick hier

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Der Plan, Rundkirche, Betonkuppel mit Plexiglashaube, auch eine Unterkirche sollte dabei sein, wurde erarbeitet und gegen den Wiederstand des bischöflichen Bauamtes durchgesetzt. - Und das dauerte.

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Auch der Baustatiker machte Schwierigkeiten. Er lehnte die Verantwortung für den Bau der Kuppel  ab wenn die beauftragte Baufirma sie ausführt. - Verzögerung - Endlich, der Grundstein konnte gelegt werden.

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Nachdem meine Außenmauern standen und der Ringanker gelegt war, wurde meine Kuppel in einem Guss an einem Tag gegossen. Mängel in der Kuppel führten dazu, dass sich das auftragen des Akustikputzes doch bis Oktober 1958 hinzog. Und dann kam das spektakuläre Ereignis. Die Älteren Mußbacher unter ihnen können sich bestimmt noch daran erinnern.

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Bilder von der Einweihung  klick hier

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November 1958. Brummen in der Luft. Viele Zuschauer standen um mich herum. Ein Hubschrauber der Amerikaner setzt mir meine schöne runde Plexiglaskuppel auf.

Nun wurde noch der Turm gebaut. 20m geplant, 30m gebaut, damit er ja weithin sichtbar ist. Ich weis, ihr die Pfarrgemeinde hat diese lange Bauzeit mit großer Geduld ertragen.
Der Speyrer Bischof Dr. Isidor Markus Emanuel weihte mich am 09.August 1959 mit einem großen Fest ein.

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Isidor Markus Emanuel

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Da stand ich nun - neu - ein grüner Marmoraltar auf einem erhöhten Punkt fesselte den Blick. - Auch eine Holzkanzel, zur Verkündigung des Wortes Gottes, zierte mich, - aber sonst noch leer, - bis auf die alten schwarzen Kirchenbänke. -

Mein Erbauer, Pfarrer Jakob Blum trat 1961 in den verdienten Ruhestand.
Leider starb er zwei Jahre später. In meinem Schatten fand er seine letzte Ruhestätte.

 

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